Gastroenterologie am Schlachtensee


Refluxerkrankungen

Refluxerkrankungen

Der Magensaft ist ein ausgesprochen aggressives saures Sekret. Neben der Salzsäure werden eiweißspaltende Enzyme wie das Pepsin und ein die Magenschleimhaut schützender Schleim produziert.

Gelangt dieses saure Sekret in den Darm, wird es durch andere Verdauungssäfte neutralisiert und kann keinen Schaden anrichten.

Fließt der Magensaft zurück in die Speiseröhre oder sogar weiter in den Mund-Rachenraum, können Beschwerden und/oder Komplikationen auftreten, die unter dem Begriff Refluxerkrankungen zusammengefaßt werden. Je nach Lokalisation der Beschwerden wird unterteilt in die ösophageale (Ösophagus = Speiseröhre) und extraösophageale (obere Luftwege) Refluxerkrankung.

Achtung:

Etwa jeder zehnte Refluxkranke hat ein erhöhtes Risiko für ein Speiseröhrenkarzinom. Diese Risikopatienten sind glücklicherweise endoskopisch identifizierbar durch den Nachweis der sogenannten Barrett-Metaplasie im Übergang zum Magen. Die normalerweise mehrschichtige Deckhaut (Epithel) der Speiseröhre ist dabei in ein einschichtiges Epithel umgewandelt. Das ergibt ein typisches endoskopisches Bild, lässt sich daher durch die Magenspiegelung sichern und entsprechend überwachen.
Allerdings kann diese Refluxkomplikation auch ohne jegliche Beschwerden auftreten und damit einer rechtzeitigen endoskopischen Diagnose entgehen.